Karl der Große und die Karolinger

Karl der Große (747-814) wird auch "Pater Europae" (Vater Europas) genannt. Über ihn und seine Zeit tourt derzeit gerade eine Ausstellung durch verschiedene europäische Länder. Den Anfang dieser Ausstellungsreihe machte die Karolingerausstellung in Paderborn (1999) zur 1200 Jahrfeier der Begegnung von Karl dem Großen mit Papst Leo in der Stadt an den Quellen der Pader.

Biographie Karls des Großen

(lat. Carolus Magnus, frz. Charlemagne), geboren am 2.4.747, gestorben am 28.1. 814 in Aachen, König der Franken (seit 768) und Langobarden (seit 774), Röm. Kaiser (seit 800).
Karl wurde 747 als ältester Sohn Pippins III., des JÜngeren, geboren.
754 empfing er gemeinsam mit seinem Bruder Karlmann die Königssalbung durch Papst Stephan II.
768 wurde die Herrschaft des Reiches zwischen seinem Bruder und ihm aufgeteilt. Karl bekommt die Gebiete von den Pyrenäen bis nach Thüringen, Karlmann erhält die Gebiete vom Mittelmeer bis Alemannien.
Nach Karlmanns Tod 771 wird Karl Alleinherrscher indem er die Erbfolge mißachtet und die Einheit des fränkischen Reiches wieder herstellt.
773/774 erobert er auf Ersuchen des Papstes das Langobardenreiches und beherrscht somit fast ganz Italien mit Ausnahme der byzantinischen Gebiete im Süden.
Gegen die Sachsen führte Karl zahlreiche Feldzüge (772-804). Außerdem erfolgte unter seiner Herrschaft eine Erweiterung des Reiches in Spanien mit der Errichtung der Span. Mark (ab 778). Im gleichen Jahr sorgte er für die Eingliederung der bisher noch weitgehend unabhängigen Bayern. Zur Sicherung der Nord- und Ostgrenze schloß Karl ein Bündnis mit den Obotriten und Frieden mit den Dänen (810) und anderen Stämmen.
Mit der Kaiserkrönung in Rom durch Papst Leo III. (Weihnachten 800), der ihn 799 in Paderborn um Hilfe ersuchte, vollzieht sich die Erneuerung des Kaisertums im Westen.
Im Jahre 813 erhebt Karl, unter Ausschaltung des päpstlichen Anspruchs, seine Söhne Ludwig [den Frommen] und Pippin zu Mitkaisern (von Italien bzw. Aquitanien).
Im Laufe seiner Herrschaft beseitigte er die Stammesherzogtümer und stärkte die Grafschaften. Weiterhin kam es unter seiner Herrschaft zur Eingliederung der germanischen Stämme in die Kapitulariengesetzgebung (Kapitularien), die von Königsboten überwacht wurden. Dabei wurden die Stammesrechte beibehalten.
Karl führte die Vergabe von Ämtern und Lehen an führende Adelsfamilien zur Erhaltung der Reichseinheit ein und sorgte für die Einbeziehung der Kirche in den Dienst des Reiches gegen Schenkungen und andere Privilegien. Weiterhin kümmerte er sich um die Förderung von Wissenschaft und Bildung.
Um die Person Karls, seiner 12 Paladine und seiner Familie entstand seit dem 9. Jh., ein weitverzweigter Sagenkreis (Karlssage). Auch in der Literatur anderer europäischer Länder finden sich Stoffe aus der Karlssage, in mittelhochdeutscher Sprache gibt es z.B. das Rolandslied des Pfaffen Konrad (12. Jh.).

Karolinger

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