Krimitipps
von mir in Partnerschaft mit amazon.de (Affiliate-Link)Ellis Peters
Die Diva des mittelalterlichen Krimis beschert uns deutsche Leser immer noch mit neuen Folgen ihrer Cadfael-Reihe, obwohl sie schon einige Jahre tot ist. Schade, daß es bald keine neuen mehr zu entdecken gibt, denn es gibt kaum entspannendere Krimis als die ihrigen.Minette Walters
- "Das Eishaus" und "Die Bildhauerin" sind Krimis, die den Leser vom
ersten Augenblick an in ihren Bann ziehen und bis zur letzten Seite fesseln.
Minette Walters hat sie mit einer gelungene Mischung aus Spannung, Psychologie
und Humor versehen, die es dem Leser ermöglicht, sich in die verschiedenen
Charaktere hereinzuversetzen und mit ihnen die Geschehnisse zu erleben
("schwache Gemüter" sollten die recht brutalen und ausführlich
geschilderten Mordstellen meiden).
- "Die geheime Geschichte" von Donna Tartt ist eine wundervolle Mischung
aus Thriller, Krimi und College-Roman. Eine kleine Gruppe sehr unterschiedlicher
und elitärer Studenten in der Spezialklasse (Griechisch) eines außergewöhnlicher
Professors an einem College in Vermont bilden eine geschlossene Gesellschaft
(Gruppe) mit eigenen Grundsätzen (vgl. "Club der toten Dichter"?).
In dieser Gruppe leben sie das griechische Ideal, was ihr Professor ihnen
vermittelt, nach und begehen bei der Feier einer Orgie einen unbeabsichtigten
Mord. Um diesen Mord zu vertuschen, begehen sie einen weiteren nun aber
völlig durchkalkulierten Mord und so entwickelt sich eine äußerst
geheime und spannende Geschichte.
- Die Krimis von Batya Gur z.B. "Denn am Sabbat sollst Du ruhen" spielen im modernen Jerusalem und seiner Umgebung
und dort in den besseren Kreisen (Mediziner, Professoren, Musiker). Ihr
Held, Michael Ochajon, ist als studierter Historiker ein außergewöhnlicher
Kommissar, der seine Fälle auf recht eigenwillige Weise löst.
Bis auf einige wenige Anspielungen bezüglich der Problematik zwischen
Israelis und Mohammedanern, wird auf aktuelle Geschehnisse und Politik
kein Bezug genommen.
- Donna Leon ist wahrscheinlich vielen schon bekannt, weil sie mit ihren
Venedig-Krimis die Bestsellerlisten füllt. Ihre Bücher sind aber
auch wirklich einmalig und ich habe selten ein Buch in einer derartigen
Geschwindigkeit durchgelesen, wie ihr "Aqua Alta" (habe ich Weihnachten
bekommen und am Ende der Feiertage war es auch ausgelesen) aber auch bei "Nobilta" ging es mir ähnlich. Dottore Brunetti
ist einfach ein außergewöhnlicher und furchtbar liebenswerter
Held. Wann gibt es schon mal einen Kommissar mit Familie und dazu noch einer so symphatischen? Aber nicht alles ist heile Welt. Mit viel Einfühlungsvermögen löst er seine Kriminalfälle, die allesamt in Venedig und Umgebung spielen. Das besondere Flair dieser Stadt mit ihrer außergewöhnliche Lage - die Lagune und ihre komplizierten Verkehrswege - und speziellen Jahreszeiten wie z.B. Aqua Alta (Hochwasser) oder Karneval in Venedig spielen immer wieder eine entscheidende Rolle.
- Lord Peter, das ist wohl die Urform eines adligen Detektivs und Dorothy
Sayers vermag es wundervoll, ihm einen klein wenig arroganten aber trotzdem
sehr liebenswerten Charakter zu geben wie z.B. in "Aufruhr in Oxford". Die Kriminalfälle sind fast
schon mathematisch aufgebaut, so gut strukturiert und durchdacht ist das
Verbrechen, daß ein einfacher Polizeibeamter die Lösung des
Falles nicht ohne adlige Mithilfe erringen kann.
- Das sind Krimis nach alter Strickart: kurze Geschichten mit einem alles
beherrschenden Kommissar (mit harter Schale und weichem Kern - Ironside)
und seinem nicht ganz so erfolgreichen Assistenten. Die Handlung spielt
meistens in kleinen englischen oder schottischen Dörfern und beginnt
mit einem Todesfall, der nicht sofort oder nur von Scotland Yard als Mord
erkannt wird.
- Gutersons Krimi "Schnee, der auf Zedern fällt", ist ein tolles
Buch über einen Mordprozeß (Gerichtsthriller) im Amerikanischen
Nordwesten. Im Laufe des Prozesses wird die interessante Vorgeschichte
(II. Weltkrieg - Internierung der aus Japan stammenden Amerikaner) der
am Prozeß beteiligten Personen erzählt, die dann schließlich
zur Lösung des Falles führt.
- Elizabeth George wird auch immer eine der großen Damen des englischen
Krimis genannt und das sicherlich nicht zu unrecht. Ihr Inspector Lynley
ist einer der interessantesten Krimihelden, die ich kenne und gerade durch
die Kopplung seines persönlichen Lebens mit den verschiedenen Kriminalfällen
werden diese sehr erfrischend und locker. Inspector Lynley ist kein allwissender
Detektiv sondern ein Mensch mit Stärken und Schwächen, sonst
wäre es kaum möglich, sich mit ihm zu identifizieren. Aber auch seine Kollegin Barbara Havers ist eine bis ins letzte Detail durchdachte Gestalt und hat mir in "Denn sie betrügt man nicht", ein Fall um einen ermordeten Pakistani, den sie ganz alleine löst, außergewöhnlich gut gefallen.
- Erste Sahne! Selten habe ich Krimis gelesen, die so witzig, unterhaltsam
und locker geschrieben sind wie die Serien über das Balaclava Agricultural
College, speziell Professor Peter Shandy, und über den Kelling Clan,
hier speziell Sarah Kelling, von Charlotte MacLeod. Am meisten Spaß
machen mir immer wieder die skurilen Charaktere, bei denen Charlotte MacLeod
aus einem schier unerschöpflichen Vorrat zehrt. Die Washington Post
schrieb: "Mystery with wit and style and a thoroughly engaging amateur
sleuth."
- Henning Mankells Kriminalromane um Kommissar Kurt Wallander und seine verzwickten Mordfälle scheinen direkt aus dem Leben einer schwedischen Stadt (Ystad) gegriffen. Auch wenn die Mordfälle teilweise recht spektakulär sind, so ist Wallander ein Mensch wie du und ich. Seine Fälle löst er nicht mit übermenschlichem Wissen sondern durch harte Arbeit, die sein Privatleben häufig sehr in den Hintergrund drängt. Trotzdem spielt bei Mankell nicht nur die Ermittlungsarbeit sondern auch das sonstige Leben Walllanders eine Rolle und rundet diese Gestalt gut ab. In vielen Büchern spielt außerdem die zweite Heimat von Henning Mankell, Afrika bzw. speziell Südafrika eine Rolle, so z.B. in "Die weiße Löwin".
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